TA 152

Wie aus der Fw 190 die Ta 152 wurde

Geschichte

Im Jahr 1941 hatte die deutsche Luftwaffe zwei Standardjäger, zum einen die Bf 109 und zum anderen die Focke Wulf Fw 190 A, mit dem robusten luftgekühlten Sternmotor BMW 801. Die Fw 190 A hatte den Vorteil, das gerade die unerfahrenen Flugzeugführer viel besser mit der Focke Wulf zurecht kamen. Außerdem war sie durch den BMW 801 beschussicherer, als die Bf 109 mit ihrem wassergekühlten Daimler Benz Motor. Die beiden Standardjäger standen in einer (in) direkten Konkurrenz zueinander, sodass das RLM (Reichsluftfahrtministerium) sich fast bis zum Kriegsende nicht entscheiden konnte, welcher Jäger von den beiden den Vorzug bekam.

Focke-Wulf Fw 190

Quelle

Aber schon 1942 wäre eine Entscheidung nötig gewesen, da sich die Bf 109 G und die Focke-Wulf 190 A im Luftkampf gerade noch so behaupten konnten. Dem RLM fiel selbst bis Mitte 1943 die Entscheidung schwer, doch Die Zeit für beide Jäger lief aber ab. Messerschmitt schickte die Me 209, Me 309 und Focke-Wulf die Ta 153 die wahlweise mit den beiden Motoren Daimler Benz DB-603 und Jumo 213 bestückt werden konnte ins Rennen.

Flugzeug Messerschmitt Me 109

Quelle

Da das RLM nur eine geringfügige Änderung an dem neuen Baumuster und auch keine stockende Serienfertigung haben wollte, und Focke-Wulf, im August 1943 keine Änderungen für die Ta 153 mehr vorschlug, kam es zur neuen Serienbezeichnung Ta 152. Die Entscheidung über den zukünftigen Standardjäger der Luftwaffe ist damit wohl zugunsten Focke-Wulfs gefallen. Der Fw-190-Höhenjäger ab Anfang September 1943 unter der Bezeichnung Ta 152 H war der neue Favorit des Reichsluftfahrtministeriums. Die angleichung der Zellenausführung des Höhenjägers an die Ta 152 A mit dem Jumo 213 stellte Focke-Wulf vor keine Probleme. Mitte September stand laut erster Baubeschreibung der Ta 152 A entweder der Jumo 213 A oder das DB-603 G Einheitstriebwerk zur Verfügung. Auch der Jumo 213 E, welcher sich noch in der Entwicklung befand sollte eingebaut werden können. Anfang Oktober 1943 stellte Focke-Wulf einen Dringlichkeitsantrag an das RLM, um die Produktion schnellst möglich anlaufen lassen zu können. Dieser Antrag wurde seitens des RLM aber nicht beantwortet. Mitte Dezember 1943 hatte das RLM an den Ta 152 Jäger folgende Anforderungen:

  •  Einheitstriebwerk Jumo 213 A in die Fw-190 A Serienzelle mit möglichst wenigen Änderungen, Bauvorrichtung sollten übernommen werden damit auch der Jumo 213 und DB 603 G problemlos eingebaut können.
  • Einbau der Motorkanone MK 103 oder MK 108, das auch mit minimalen Änderungen
  • Durch das erhöhte Gesamtgewicht, Einbau der größeren Laufräder 740 x 210

Am 20. Dezember 1943 wiederholte Focke-Wulf erneut die Dringlichkeitseinstufung an das RLM, und postwendend kam die Antwort – aufgrund mangelhafter Unterlagen wurde der Antrag abgelehnt. Es dauerte bis Januar 1944 bis Focke-Wulf endlich den Antrag auf Dringlichkeitseinstufung und somit zur beschleunigten Entwicklung der Ta 152 genehmigt wurde. Das RLM bekam Anfang Februar eine erste Termin Verzugsmeldung , weil fast alle Focke-Wulf Kräfte mit der Frontreifmachung der Ta 154 beschäftigt waren, was wiederum zu Lasten der Ta 152 ging. Anfang März 1944 kam dann noch überraschenderweise vom RLM die Forderung nach einem zusätzlichen Einbau von ungeschützten Kraftstoff Flügelbehältern. Damit war und wurde eine erneute Entwicklungsverzögerung vorprogrammiert. Somit war wieder alles offen, denn weder für die Ta 152 A noch B waren Versuchsmuster festgelegt worden und die Entwicklung wurde dadurch deutlich verschleppt. Die Priorität lag schließlich bei den Versuchsmustern für die Ta 152 H.

Quelle: Dietmar Hermann: Focke-Wulf Ta 152 „Wie aus der Fw 190 die Ta 152 wurde“, Flugzeug Classic Jan. 2010, s.14 bis 21