Die Sonderkraftstoffanlagen

Mit zunehmender Leistungsfähigkeit der Motoren stiegen auch die Gipfelhöhen der Maschinen, wobei die Leistung der Motoren aufgrund der dünneren Luft oberhalb der sogenannten Volldruckhöhe abfällt . Um diese Verluste auszugleichen wurden verschiedenste Verfahren und Techniken entwickelt und erprobt. Unter anderem liefen Versuche mit Abgasturboladern und es wurden die MW50 und GM-1 Systeme entwickelt. Bekanntester Vertreter der Maschinen mit Abgasturboladern dürfte hierbei der Höhenversuchsjäger Fw 190 V18/U1 CF + OY sein. Diese Maschine wurde nach der Erprobung zur Ta 152 H umgebaut1.

FW190V18

Werksaufnahme der Fw 190 V18

Nach zahlreichen Versuchen mit Abgas- und Getriebeturboladern, welche keine zufriedenstellenden Ergebnisse erbrachten, mussten andere Möglichkeiten zur Leistungssteigerung genutzt werden. Daher wurde beschlossen, die Ta 152 mit GM-1 und MW 50 Anlagen auszurüsten. Beide Systeme unterscheiden sich dabei hinsichtlich der Einsatzgebiete und des Zusatztreibstoffs welcher zur Verbrennung in den Laderraum eingespritzt wurde. Die MW 50 Anlage greift auf ein Gemisch aus Methanol und Wasserstoff zurück. Im Gegensatz dazu nutzt die GM-1 Anlage Distickstoffmonoxyd. Die MW-Anlage dient zur Leistungssteigerung unterhalb der Volldruckhöhe während die GM-1 Anlage oberhalb der Volldruckhöhe zum Einsatz kommt. Je nach Motortyp lassen sich mit der Anlage Leistungssteigerungen von bis zu 400 PS erzielen.

1 Quelle: Dietmar Hermann: „Vom ersten Höhenjäger zur Fw 190 H“, 2002, S. 97